Am Mittwoch, den 5. November 2014, kam das „Jazz and More Collective“ zur neuerdings in Standardformation spielenden CFG Big Band, die in diesem Schuljahr unter Leitung von Matthias Mayer und Gerd Weber spielt. Das „Collective“ ist ein Zusammenschluss von acht Jazzprofis (darunter auch 4 Professoren), die im Herbst eine Art Schultournee durch Baden-Württemberg gemacht haben und unter anderem Station am Gauß-Gymnasium machten. Fola Dada (Gesang), Klaus Graf, Mitglied der SWR Big Band (Saxophon), Joo Kraus, Echo-Jazz-Preisträger (Trompete), Johannes Herrlich (Posaune), Göran Klinghagen (Gitarre), Martin Schrack (Klavier), Veit Hübner (Bass) und Torsten Krill (Schlagzeug) führten am Nachmittag einen Workshop mit den Schülern durch, bei dem sie zuerst in Gruppen arbeiteten, die am Ende im großen Musiksaal zusammengefügt wurden.

Die Profis zeigten sich dabei von ihrer besten Seite (ohne Allüren) und begeisterten alle mit ihrer guten Laune, ihrem Können, ihrer Motivationsgabe und ihrer unglaublich lockeren Art. Es kam Leben in die Bude und die Musiker lobten die Schüler für ihre Leistungen, obwohl diese erst sechs Wochen in dieser Besetzung zusammen gearbeitet hatten. Am Ende des Workshops hatte das „Collective“ drei neue Stücke mit der Big Band erarbeitet: das bekannte „Happy“, einen stark groovenden „Mo‘ better Blues“ und den Latin-Klassiker „Oye como va“. Und das Beste war, dass viele Schüler spontan eindrucksvolle Improvisationen hinlegten, obwohl sie das teilweise zum ersten Mal in ihrem Leben gemacht hatten.

Teil 2 dieses grandiosen Tages war das gemeinsame Konzert im Pumpwerk Hockenheim, das der Schule zu diesem Anlass von der Stadt Hockenheim freundlicherweise kostenlos zur Verfügung gestellt worden war. Gast war unter anderem der Landtagsabgeordnete Manfred Kern aus Schwetzingen, der als kulturpolitischer Sprecher der grünen Regierungsfraktion ursprünglich die Idee zu diesem Projekt gehabt hatte, das das „Collective“ an einige Schulen in Baden-Württemberg brachte und das von der Landesstiftung Baden-Württemberg und der Bauder-Stiftung finanziell unterstützt wurde. Im Pumpwerk musizierten die 16 Musiker zuerst ihre drei selbst eingeübten Stücke („Fat Cat“, „Mercy Mercy Mercy“ und „Gonna fly now“) und dann gemeinsam mit einigen Profimusikern die am Nachmittag erarbeiteten Werke. Das Publikum war begeistert, weil der Funken an Spaß und Spielfreude schnell auf die zahlreich erschienenen Zuschauer übersprang. Und auch die Gesangsgruppe, die vorher von Referendarin Carolin Huy zusammengestellt worden war, bewährte sich bei seinem ersten Auftritt unter anderem mit einem selbst geschriebenen Text zu „Mo‘ better Blues“. Ohne Zugabe wurde die CFG Big Band und die Sängerinnen am Ende nicht von der Bühne gelassen.

Im zweiten Teil des Konzerts zeigte das „Jazz and More Collective“, dass da eine Gruppe von absoluten Könnern am Werk war. Neben Jazzklassikern wurden auch mehrere Eigenkompositionen der Musiker aufgeführt. Der „Modern Jazz“ des Ensembles brodelte in vielen Stücken voller Energie und Elan. Die Improvisationen waren atemberaubend und die Musiker zogen mit ihrer Virtuosität und ihrem Können das Publikum in ihren Bann. Manche Kompositionen waren vom Klang her ungewohnt, aber oft sehr pfiffig und manchmal auch etwas „gegen den Strom“ bzw. gegen die Hörgewohnheiten. Und die Stimme von Fola Dada begeisterte vollends. Egal, ob sie ruhig sang oder energiegeladenere Stücke vortrug, ihr Gesang war unheimlich beeindruckend, weil er so natürlich und unbemüht präsentiert wurde – ein großer Genuss für die Ohren. Am Ende dankten die Lehrer dem „Collective“, das diesen Tag zu einem unvergesslichen Tag für alle Beteiligten gemacht hatte. Der erste Auftritt als Big Band in Standardbesetzung und gleich solch ein Erlebnis – einen besseren Start konnte die Band nicht haben.

Autor: Matthias Mayer
Bilder: Max Rumpf 8d, Jan-Philipp Gunter 9d