Hockenheimer Team rockt die FIRST LEGO League Weltmeisterschaft in den USA

Ihre Leidenschaft für programmierbare LEGO-Roboter führte die drei ambitionierten Jungs vom Hockenheimer Carl-Friedrich-Gauss-Gymnasium dieses Jahr bis in die USA. Vom 17. bis 20. Mai trat das Team BotBrothers bei der FIRST LEGO League Weltmeisterschaft in Houston/Texas an.

„Nach drei Europameisterschaften in Folge freuen wir uns riesig, dass wir uns diesmal mit den besten Teams weltweit messen können“, erzählten Julien und Jimmy Wehowski sowie Christoffer Marschner bei ihrem Abflug in Frankfurt.

Einen Tag vor dem Wettbewerb verbrachten die drei spannende Stunden im Space Center Houston. Hier schauten sie sich das Kommandozentrum an, von dem aus die Mondmissionen gesteuert wurden, und das aktuell zu Ausbildungszwecken genutzt wird. Hautnah konnten sie auch die Saturn V-Rakete bewundern, die für das amerikanische Apollo-Programm entwickelt wurde.

Bei strahlendem Frühlingswetter trafen am nächsten Tag im gigantischen George R. Brown Convention Center mit Blick auf die Wolkenkratzer von Downtown Houston die 108 besten Teams aus 44 Ländern und fünf Kontinenten zum viertägigen Wettbewerb aufeinander. Die Teams kamen aus Ägypten, Argentinien, Australien, Brasilien, China, Ghana, Guadeloupe, Guatemala, Honduras, Kenia, Kolumbien, dem Libanon, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Nigeria, Oman, Paraguay, Peru, den Philippinen, Saudi-Arabien, der Türkei, Uruguay, den USA, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Vietnam und Zypern sowie aus mehreren europäischen Ländern.

Alle rund 800 Kinder verband eine Gemeinsamkeit: ihre Begeisterung für Wissenschaft und Technik.

Im internationalen Umfeld konnten die Kinder und Jugendlichen zeigen, was sie sich in den letzten neun Monaten erarbeitet hatten. Es blieb aber auch genügend Zeit, um die anderen Mannschaften kennen zu lernen und gemeinsam zu feiern. Wie in einer internationalen Ausstellung hatte jedes der 108 Teams einen 9 m² großen Stand zur Verfügung, den es selbst schmücken musste und der als Team-Hauptquartier diente. Viele nutzten die Pausen zwischen den einzelnen Wettbewerben, um von Stand zu Stand zu gehen, kleine Süßigkeiten und Souvenirs auszutauschen, sowie möglichst viele Buttons von anderen Teams zu sammeln. Und es wurde kräftig gefachsimpelt über die erfolgreichsten Roboter, die raffiniertesten Programmierungen und die innovativsten Forschungsprojekte.

Houston BotBrothersDie drei 13-16-jährigen Jungs trafen in Houston viele Teams wieder, mit denen sie sich bereits während der vergangenen Europameisterschaften angefreundet hatten, zum Beispiel die No Limits aus Frankreich und das Team Black & White aus Slowenien.

Vor stimmungsvoller Kulisse fanden die drei Läufe im Robot-Game statt. In der Disziplin Robot-Game muss ein selbst entworfener, gebauter und programmierter LEGO-Roboter in einem vorgegebenen Parcours eigenständig Aufgaben erledigen und in 2:30 Minuten möglichst viele Punkte erzielen. Leider konnte der Roboter der BotBrothers das Rekordergebnis des vorherigen Turniers nicht mehr einfahren, aber es reichte für einen guten sechsten Platz.

Umso mehr glänzte das Team in der Disziplin Robot-Design: die überragende Strategie und innovative Features von Roboter und Programmierung wurden mit dem ersten Platz sowie einem LEGO-Pokal belohnt. Kein Wunder, dass viele Teams im Laufe des Wettbewerbs zum Stand der BotBrothers kamen, um sich Konstruktions- und Programmiertipps zu holen. Unvergesslich wird den Jungs auch die Atmosphäre der gigantischen Abschlussfeier im Baseballstadion von Houston vor rund 8000 Zuschauern bleiben. BotBrothers Roboter-Design

Die drei sind rundum zufrieden mit ihrem tollen Abschneiden bei der Weltmeisterschaft als Krönung einer erfolgreichen LEGO League Saison. Für Julien Wehowski ist das Turnier gleichzeitig der Abschluss einer siebenjährigen Karriere mit 21 Turnieren – er hat die Altersgrenze erreicht.

Deshalb sucht das Team für die kommende Saison noch Nachwuchs: wer aus Hockenheim kommt, 13-14 Jahre alt ist und sich für Technik interessiert, kann sich über die Robotik-AG des CFG Hockenheim bewerben. Mädchen sind ebenfalls herzlich willkommen.

Zum Erfolgsrezept der BotBrothers gehören nicht nur viel Spaß, Teamgeist und bis zu sieben Stunden Training wöchentlich, sondern auch engagierte Förderer, ohne die Reisen zu internationalen Wettbewerben nicht möglich wären.

Neben dem Verein der Freunde des CFG Hockenheim e.V. und dem Rotary Club Hockenheim engagieren sich für die Mannschaft auch die Firma Globus, die Allianz Versicherung Stephan Herrmann, Renate Klose, Andrea Lossen, Simone Knopf, Familie Schneider, Silvia Pfeifer, Dr. Richard Gegenheimer sowie Ria und Roland Marschner mit großzügigen Geld- und Sachspenden.

Wie beim Fussball gilt auch in der LEGO League: nach dem Spiel ist vor dem Spiel. In der nächsten Saison, die im August startet, geht es um das Thema „City Shaper“ - Was wäre, wenn wir eine bessere Welt bauen könnten?

BotBrothers Robot-Game

Autorin: Angela Klose