Unser Schüleraustausch besteht seit mehr als zwei Jahrzehnten. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 können an diesem einwöchigen Austausch teilnehmen.

Zur Vorbereitung der Begegnungen in Hockenheim und Commercy nehmen die Austauschpartner/innen durch Briefe oder Internetnutzung miteinander Kontakt auf. Während des Austausches sind die Schüler/innen in der Familie ihrer Austauschpartnerin/ ihres Austauschpartners untergebracht.

In der Regel besuchen die Schüler/innen aus Commercy zuerst Hockenheim. Dieser Besuch findet in der Vorweihnachtszeit statt und beinhaltet u.a. neben dem Erkunden von diversen  Weihnachtsmärkten und gemeinsamem Schlittschuhlaufen auch eine Besichtigung des Hockenheimrings sowie der Schlösser in Schwetzingen und Heidelberg.

Die deutschen Austauschpartner/innen besuchen ihre französischen Freunde am Lycée Henri Vogt in Commercy in der Regel im darauffolgenden Frühjahr. Auch dort lassen sich die französischen Gastgeber immer ein abwechslungsreiches Programm für ihre Besucher einfallen, z.B. Besichtigungen der Städte Commercy und Nancy, gemeinsames Bowlingspielen sowie die Teilnahme an Unterrichtsstunden im Lycée.

Schon oft wurde aus der Partnerschaft während des Austausches eine lebenslange Freundschaft.

Vive l’amitié franco-allemande!

Autorin: Andra Hölper, Elke Lorenz

Am Morgen des 4. März 2016 startete um 8:00 Uhr die ca. vierstündige Fahrt nach Commercy/Frankreich zum Lycée Henri Vogt. 

In Begleitung zweier Lehrerinnen (Frau Hölper und Frau Lorenz) fuhren wir, 18 SchülerInnen des neunten Jahrgangs, voller Vorfreude zu unser Partnerschule in Lothringen. Nach einer anstrengenden Fahrt wurden wir herzlich von unseren jeweiligen Austauschpartnern, den zwei Deutschlehrern, Madame Fuseau und Monsieur Beauchard, und der Deutschassistentin Frau Schütz empfangen. Anschließend stellten wir unsere Koffer ab und aßen gemeinsam in der Kantine zu Mittag. Nach einer, von den Schülern der europäischen Klasse, geleiteten Führung durch die Schule, wurden wir noch einmal mit freundlichen Worten von der stellvertretenden Direktorin empfangen, und erhielten als kleines Gastgeschenk ein Buch über Lothringen und einen, in der Schule produzierten, Schlüsselanhänger, sowie Madeleines und Orangensaft als Snack. 

Die späten Stunden des Freitags und das anschließende Wochenende wurden von den Gastfamilien gestaltet, sodass sich die Franzosen und Deutschen näherkommen konnten. Es gab viele unterschiedliche Aktivitäten, wie z. B. Schwimmbadbesuche oder eine Fahrt nach Paris.

Am Montagmorgen standen wir früh auf, trafen uns mit unseren Lehrerinnen und gingen anschließend zu einem Empfang beim Bürgermeister. Dort trafen wir auch auf Frau Leppmann, welche Frau Lorenz ablöste.

Austauschgruppe im Schnee vor Rathaus 

Etwas ganz Besonderes: Die Austauschgruppe im Schnee vor dem Rathaus von Commercy


Die Austauschbegleiterinnen

Danach war ein Ausflug nach Lunéville geplant, der jedoch aufgrund des hohen Schneefalls abgesagt werden musste. Stattdessen gingen wir erst in den Unterricht und dann Madeleines kaufen. Dieses französische Feingebäck wurde in unserer Partnerstadt „geboren“. Am Dienstag besuchten wir von 8:00-9:00 Uhr den Unterricht und fuhren anschließend nach Nancy zum Bowling und zur Stadtbesichtigung mit Freizeit.

 

 

 

Austauschgruppe vor Denkmal

Ein Tag später: die Austauschgruppe im Sonnenschein auf dem zentralen Platz von Nancy. 

 Mittwochs gingen wir in den Unterricht, hatten jedoch bereits um 12:00 Uhr Unterrichtsschluss, was einige dazu nutzten, sich in Gruppen zu treffen und den Nachmittag gemeinsam zu verbringen. Auch am Donnerstag begleiteten wir unsere französischen Freunde in den Unterricht, verließen die Schule aber früher, um die Aufführung der „gekreuzten französisch-deutschen Lektüre“ zu besuchen. Sie war das Ergebnis des Theater-Workshops der deutsch-französischen Gruppe in Begleitung von Frau Herbrechter und Frau Schopf, die am Mittag aus Hockenheim eingetroffen war, und den französischen Theaterschülern von Monsieur Pirlot.

Odysseus als Flüchtling in der Aufnahmestelle: gekreuzte deutsch-französische Lektüre

Der deutsch-französische Text wird für die Zuschauer auf zwei Seiten präsentiert.

Freitagmorgen trafen wir uns an der Schule, wo unser Bus bereits wartete. Traurig und glücklich zu gleich über die schöne, aber viel zu kurze Woche, verabschiedeten wir uns von unseren Austauschpartnern und Gastfamilien und fuhren über Metz, wo wir eine dreistündige Pause an der Kathedrale und in der Altstadt machten, nach Hockenheim zurück.

Autoren: Stefani Stipanović und Bianca Scholz, 9b Bilder: Privat

Vom 19.03. bis 20.03. 2015 fand im Rahmen des Schüleraustauschs mit unserer französischen Partnerstadt Commercy ein Theater-Workshop statt. Die französischen Schüler des Lyceè Henry Vogt waren bereits im Dezember letzten Jahres bei uns gewesen, um mit uns gemeinsam einen Workshop durchzuführen, was uns allen viel Spaß gemacht hat. Jetzt durften wir zu ihnen fahren. Wir trafen uns um acht Uhr morgens mit unserem Gepäck vor der Mensa und fuhren pünktlich los. Insgesamt waren wir zehn Schüler und wurden von Frau Kaiser und Frau Wirth begleitet. Nach einer problemlos verlaufenden Fahrt ohne Stau kamen wir dann etwa um halb zwölf in Commercy an.

Zuerst gingen wir in die Schule, um dort unser Gepäck abzustellen und anschließend in der Mensa zu Mittag zu essen. Wir waren alle positiv überrascht, sowohl von der großen Auswahl, die es dort an Essen gab, als auch von der Anti-Handy-Regel, die dort herrscht und dem Aufsichtspersonal, das dafür sorgt, dass diese eingehalten wird. Außerdem trafen wir in der Mensa auch die anderen Austauschschüler unserer Schule, die schon seit einer Woche in Commercy waren und mit uns zusammen zurückfahren würden.

Nach dem Essen holten wir unser Gepäck und wurden zu dem Gebäude geführt in dem der Theater-Raum liegt und in dem wir die folgenden Stunden verbringen sollten. Es war ein schöner, recht großer Raum mit einer Tribüne, Scheinwerfern und einem als Bühne markierten Bereich.

Kurz darauf kamen dann die französischen Schüler, die wir ja schon kannten und gleich zu Beginn wurden wir unseren Gastfamilien zugeteilt. Dann fing der Work-Shop auch schon an – zuerst mit ein paar einfachen Theater-Übungen, in deren Verlauf wir uns vorstellen, begrüßen und wiedererkennen sollten. Ziemlich schnell wurden wir warm und gingen offen aufeinander zu. Nach einer Pause, in der man uns Wasser und Madeleines – eine Spezialität des Landes – anbot, begannen wir mit dem Stück „BIN ICH JUNG“ zu arbeiten, mit dem wir uns schon bei unserem letzten Treffen beschäftigt hatten. Es besteht aus mehreren kleinen Texten und ist in beiden Sprachen geschrieben, französisch und deutsch.

Gemeinsam dachten wir uns eine Choreografie aus, teilten die Textstellen auf und überlegten uns einen passenden Anfang und ein stimmiges Ende. Die Zusammenarbeit funktionierte trotz sprachlicher Schwierigkeiten ohne Probleme.

Dann kamen auch schon die anderen Schüler aus unserer Schule mit ihren Austauschschülern, um sich zusammen mit den Lehrern das Stück anzusehen. Es war eine gelungene Vorführung, die von allen gelobt wurde.

Anschließend fuhren wir zusammen mit den französischen Schülern zu unseren Gastfamilien. Alle wurden wir sehr freundlich und herzlich aufgenommen. Am Abend trafen sich einige von uns mit anderen Austauschschülern, um gemeinsam Abend zu essen, manche blieben zu Hause bei ihren jeweiligen Familien, um z.B. Wii zu spielen oder sich zu unterhalten. Es war sehr interessant einen kurzen Einblick in das Leben der französischen Gastfamilien zu erhalten und ihre Sitten und Gebräuche kennenzulernen – wie zum Beispiel, dass bei Einigen das Frühstück ohne Teller, direkt vom Tisch gegessen wurde.

Am nächsten Morgen wurden wir, nach dem Frühstück, von unseren Gastfamilien wieder zur Schule gefahren wo der Bus schon auf uns wartete. Wir verabschiedeten uns von unseren Gastgebern und bedankten uns für die schöne, wenn auch kurze Zeit. Bevor es allerdings nach Hause ging, besuchten wir noch die Stadt Verdun mit ihren berühmten Sehenswürdigkeiten und Denkmälern, die an den ersten Weltkrieg erinnern. Hierbei wurden wir von einem Reiseführer begleitet, der uns auch zu dem französischen Nationalfriedhof von Douaumont führte und uns einen sehr genauen Einblick in das Leben der Soldaten von damals verschaffte.

In dieser Zeit standen sich Deutschland und Frankreich gegenüber und kämpften gegeneinander, versöhnten sich jedoch ein paar Jahre später. Heute ist von dieser früheren Feindschaft nichts mehr zu spüren, im Gegenteil. Wir haben in Frankreich zwei interessante Tage verbracht, mit sympathischen Menschen, die wir hoffentlich bald einmal wiedersehen werden. Sowohl das Treffen in Hockenheim als auch das Wiedersehen in Commercy haben gezeigt, dass Theater spielen verbindet und sprachliche Grenzen überwinden kann.

Autorin: Anja Kaiser

Am 29. März 2019 startete um 8.00 Uhr die etwa viereinhalbstündige Fahrt zum Lycée Henri Vogt in Commercy. 17 Schülerinnen und Schüler fuhren mit Frau Lorenz und Frau Benedix zu unserer Partnerschule, an welcher wir bereits von unseren Austauschschülern und zwei ihrer Deutschlehrer, Mme Fuseau und M. Beauchard, erwartet wurden. Nachdem wir unsere Koffer abgestellt hatten, gab es in der Schulmensa ein gemeinsames Mittagessen, worauf eine Führung durch das Lycée folgte. Am Nachmittag hieß uns auch der Schulleiter, M. Moreno, herzlich willkommen und erklärte uns, wieso es so wichtig sei, internationale Verbindungen und Freundschaften zu pflegen. Er betonte ebenfalls, dass er froh sei, dass dieser Austausch stattfinden könne. Anschließend begleiteten wir unsere Austauschschüler in ihre Klassen und nahmen an ihrem Unterricht teil. Danach gingen wir nach diesem langen Tag zu unseren Gastfamilien nach Hause. Nach einem spannenden Wochenende mit schönem Wetter und vielen lustigen gemeinsamen Stunden trafen wir am Montag unsere Lehrer, um über unsere Erlebnisse zu berichten und den folgenden Tag zu planen.

Gruppenbild Commercyaustausch 2019

Gruppenfoto vor dem Rathaus

Um 10.00 Uhr gingen wir zum offiziellen Empfang im Rathaus. Leider war der Bürgermeister nicht da, dennoch wurden wir durch seinen Stellvertreter herzlich mit den berühmten Madeleines und leckeren Fruchtsäften empfangen, und besichtigten anschließend eine interessante Ausstellung.

Maison de la Musique in Commercy

Die Maison de la Musique in Commercy

Am Nachmittag erkundete die deutsche Gruppe gemeinsam den Stadtkern von Commercy, auch um dort Madeleines zu kaufen und das schöne Wetter zu genießen. Am Dienstag stand der gemeinsame Ausflug nach Nancy auf dem Programm. Nach einer lustigen und spannenden Partie Bowling in deutsch-französischen Gruppen konnten wir die Freizeit zum Picknicken, Shoppen und zur Stadterkundung nutzen. Nach diesem gelungenen Ausflug kehrten wir erschöpft, aber glücklich wieder ins Lycée zurück. Am Mittwoch besuchten wir die am Dienstag gewählten Kurse. Jede Schülerin und jeder Schüler konnte aus verschiedenen Fächern einen individuellen Stundenplan zusammenstellen. Zur Auswahl standen Kurse wie Physik/Chemie, Französisch, Geschichte/Geographie, Mathematik oder Sozialwissenschaften. Der Unterricht ging bis 12 Uhr, danach hatten wir den restlichen Tag frei. Am darauffolgenden Tag trafen wir uns zuerst in der Schulmensa zu einem gemeinsamen Frühstück. Danach fuhren wir mit dem Bus nach Verdun. Unsere Fahrt führte über die Schlachtfelder und die Gedenkstätte zur Schlacht von Verdun, was uns sehr nachdenklich stimmte. Daraufhin besichtigten wir die älteste Dragées-Manufaktur Frankreichs, und durften auch viele der Köstlichkeiten probieren und kaufen. Danach besuchten wir die Zitadelle, ein interaktives Museum, das uns die Geschichte des Zweiten Weltkrieges sehr eindrücklich näherbrachte. Abschließend blieb noch genügend Zeit, die Stadt selbst zu erkunden oder um noch einige Einkäufe zu tätigen, bevor wir erschöpft zum Lycée zurückkehrten.

Verdun an der Maas

Verdun an der Maas

Am Freitag traten wir um 8 Uhr die Fahrt zurück nach Hockenheim an. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher nach Metz, wo wir die Kathedrale besichtigten und in Kleingruppen die Stadt erkundeten.

Kathedrale zu Metz

Die Kathedrale zu Metz

Zusammenfassend kann man festhalten, dass der Austausch ein gutes Erlebnis war. Es ist eine tolle Erfahrung, die unserer Meinung nach jeder einmal machen sollte. Wir würden ein zweites Mal mitmachen, wenn sich die Möglichkeit ergeben würde.

Autorinnen: Tabea Gaa und Nina Braun