Am Morgen des 28.09.2018 brach der vierstündige Geschichtskurs der J1 mitsamt Herrn Ebner mit dem Zug nach Karlsruhe auf. Ziel der Exkursion war das Badische Landesmuseum im Karlsruher Schloss, besser gesagt die dortige Ausstellung „REVOLUTION!“.

Bereits zu Beginn stellte sich die Bezeichnung „Sonderausstellung“ als durchaus berechtigt heraus: Die Ausstellung begann in einem mit Liegestühlen ausgestatteten Vorraum, in dem ein informationsreicher Kurzfilm über den Ablauf verschiedenster Revolutionen mit deren Protagonisten im Lauf der Geschichte gezeigt wurde. Hauptgesichtspunkte des Films waren Gründe, die zu Revolutionen führen, wie diese ausbrechen, wer sie trägt und wovon Erfolg oder Scheitern der revolutionären Bemühungen abhängen können. Schließlich wurden wir im letzten Teil des Films in ein Szenario auf einem Kreuzfahrtschiff hineinversetzt, auf dem eine Gruppe Passagiere sämtliche Liegestühle in Beschlag nimmt. Jeder konnte aus vier Möglichkeiten wählen, wie er oder sie in dieser Situation handeln würde, und zog eine dementsprechende Karte aus einem bereitstehenden Kasten. Je nach Karte bekam man entweder den Status eines Besitzenden oder Nichtbesitzenden. Als jeder seine Karte hatte, ging es in die eigentliche Ausstellung. Zum Erstaunen aller erwartete uns statt Hochglanzvitrinen ein großer Raum mit lauter Bruchstücken: Möbelstücke, Wagenräder, Ziegel, Pappkartons wie Holzkisten und noch vieles mehr fanden sich zwischen Stellwänden, die verschiedene Bereiche wie Kabinen abtrennten. Ein Chaos, wie es in einer Revolution eben anzutreffen ist – und derer wurden viele in der Ausstellung von Anfang bis Ende beleuchtet. Da gab es einen Bereich für historische Revolutionen wie die Französische oder die Amerikanische, aber auch ganz zeitnahe wie die Revolution in Tunesien 2010/2011 und auch berühmte Revolutionäre wie Che Guevara fanden würdige Erwähnung. Auch hierbei gab es nicht nur Geschriebenes, sondern wiederum kleine Filmsequenzen oder von der Decke hängende Hörer, durch die man teilweise Originalaufnahmen wichtiger Reden anhören konnte. Zusätzlich waren zahlreiche Relikte wie Kleidungsstücke oder Bücher ausgestellt, sogar eine echte französische Guillotine stand dort, die den meisten Respekt einflößte. Zwischen all dem befanden sich weitere Kästen für jeweils Besitzende und Nichtbesitzende mit Situationen und Antwortkärtchen zum Ziehen, wodurch aus dem Szenario vom Anfang eine kleine Geschichte gesponnen wurde. Am Ende der Ausstellung konnte man all seine gesammelten Kärtchen von einem Scanner auswerten lassen und jeder erhielt seinen ganz persönlichen „Revolutionsausweis“. Diesen ließ danach jeder in einen interaktiven Tisch einlesen, der daraufhin in einer kurzen Sequenz aufzeigte, wie sich eine Revolution in unserer Gruppe ereignen und entwickeln würde. Nach diesem von allen Beteiligten als sehr spannend empfundenen Abschluss ging es noch auf den Balkon vor dem Schloss, auf dem jeder von uns nach Lust und Laune seine eigenen Parolen mithilfe eines riesigen Megafons über den Platz schallen lassen konnte. Nebenan befand sich zu guter Letzt noch eine große Pinnwand mit Zetteln und Stiften, auf der jeder seine Gedanken zum Ausdruck bringen konnte. Sehr zur Freude von Herrn Ebner fand auch dies großen Anklang und sehr viele von uns verfassten selbst Beiträge dazu. Beim Hinausgehen verriet ein Blick auf die Uhr, dass wir doch relativ viel Zeit in der Ausstellung verbracht hatten, was die meisten überraschte – insgesamt war der Besuch sehr kurzweilig und mit viel Spaß und Wissenswertem verbunden, sodass auch weniger Museums-Begeisterte gut aufgehoben waren. Es war ein sehr aufschlussreiches Erlebnis, bei dem man mehr über sich und die anderen erfahren konnte, wenngleich wir uns einig waren, dass die gewählte Thematik der Liegestühle vielleicht ein etwas anderes Ergebnis hervorbringt als ein Regierungssturz. Alles in allem ein lohnender Ausflug!

Revolution - J1 Geschichte

Autorin: Sjana Reisinger (J1)