10b Zehntscheune Hockenheim

Die Klasse 10b vor der Zehntscheune Hockenheim, die neben der Stadtbibliothek auch das Tabakmuseum der Stadt Hockenheim beherbergt.

Am Mittwoch den 06.11.2019 verbrachten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10b zusammen mit ihrer Geschichtslehrerin Johanna Bethge einen Projekttag im Tabakmuseum Hockenheim. Der Grund hierfür bestand darin, dass die Schülerinnen und Schüler sich an diesem Tag mit lokalen Quellen zum Thema Tabak in Hockenheim auseinandersetzten. Der Projekttag ist in eine insgesamt dreiwöchige Projektphase eingebettet, innerhalb derer sich die Schülerinnen und Schüler folgende übergeordnete Forschungsfrage stellten: In welchem Verhältnis – historisch wie gegenwärtig – steht der Tabak zu Hockenheim?

Anbauweise Tabak

Karl-Heinz Auer erklärt den Schülerinnen und Schülern die Anbauweise des Tabaks

Der Projekttag diente dazu, erstens die Archivakten aus dem Stadtarchiv Hockenheim und dem Generallandesarchiv Karlsruhe, die Auskunft über die Tabakhistorie Hockenheims geben, zu lesen und zu analysieren. Mithilfe von schriftlichen Quellen aus dem 19. und 20. Jahrhundert – die thematisch von der Kontingentierung von Tabak im 1. Weltkrieg über die Enteignung eines jüdischen Tabakfabrikanten im Dritten Reich bis hin zur Frage nach Frauen- und Kinderarbeit in den lokalen Zigarrenfabriken reichten – suchten die Schülerinnen und Schüler am Projekttag nach Antworten auf ihre Forschungsfrage. Zweitens sollte am lokalen Fallbeispiel der wissenschaftliche Umgang mit Quellen geübt werden. Hierfür nutzten sie zum einen das Tabakmuseum Hockenheim, dessen Schautafeln zahlreiche Informationen zum Thema Tabak in Hockenheim bereithalten. Zur Kontextualisierung der Quellen griffen sie auf geschichtswissenschaftliche Spezialliteratur zurück, die eine überregionale Einordnung der Quellen in ihren Entstehungshintergrund ermöglichte.

Archivarbeit

Schülerinnen und Schülerinnen bei der Arbeit mit Archivakten aus dem Stadtarchiv Hockenheim und dem Generallandesarchiv Karlsruhe.

Der Projekttag selbst startete mit einer Überblicksführung durch Karl-Heinz Auer, ehrenamtlicher Mitarbeiter des Tabakmuseums Hockenheims und ‚Tabakkenner’, und wurde durch eine Kleingruppenarbeit, in der sich jeweils vier Schülerinnen und Schüler mit einer Quelle und einem Themenaspekt näher auseinandersetzten, fortgesetzt. Das (sichtbare) Produkt des Projekttages wird eine Klassenpublikation zum Thema Tabak in Hockenheim sein. Am lokalen Fallbeispiel erprobten die Schülerinnen und die Schüler nicht nur die Arbeit von Historikerinnen und Historikern, sondern leisteten zudem wissenschaftliche Pionierarbeit, was den Zusammenhang zwischen Tabak und lokaler Identität angeht. Auf die erscheinende Klassenpublikation dürfen wir alle sehr gespannt sein!

Autorin: Johanna Bethge